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Vietnam hat am Montag offiziell ein Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union ratifiziert, berichteten lokale Medien.

Das Abkommen, das voraussichtlich im Juli in Kraft treten wird, wird 99 Prozent der Import- und Exportgebühren für Waren senken oder ganz abschaffen

zwischen den beiden Seiten gehandelt, was Vietnams Exporte in den EU-Markt unterstützte und die Wirtschaft des Landes ankurbelte.

Das Abkommen deckt im Wesentlichen die folgenden Aspekte ab: Warenhandel; Dienstleistungen, Investitionsliberalisierung und E-Commerce;

Öffentliches Beschaffungswesen; Rechte an geistigem Eigentum.

Weitere Bereiche sind Ursprungsregeln, Zoll- und Handelserleichterungen, gesundheitspolizeiliche und pflanzenschutzrechtliche Maßnahmen sowie technische Handelshemmnisse

nachhaltige Entwicklung, Zusammenarbeit und Kapazitätsaufbau sowie Rechtssysteme. Die wichtigen Teile sind:

1. Nahezu vollständige Abschaffung der Zollschranken: Nach Inkrafttreten des Freihandelsabkommens wird die EU die Einfuhrzölle auf etwa 85,6 % der vietnamesischen Waren sofort aufheben, und Vietnam wird die Zölle auf 48,5 % der EU-Exporte aufheben. Der gegenseitige Exportzoll der beiden Länder wird innerhalb von 7 bzw. 10 Jahren aufgehoben.

2. Nichttarifäre Handelshemmnisse abbauen: Vietnam wird sich stärker an internationalen Standards für Kraftfahrzeuge und Medikamente orientieren. Dadurch werden für EU-Produkte keine zusätzlichen vietnamesischen Prüf- und Zertifizierungsverfahren erforderlich sein. Vietnam wird außerdem die Zollverfahren vereinfachen und standardisieren.

3. Zugang der EU zum öffentlichen Beschaffungswesen in Vietnam: EU-Unternehmen können um Aufträge der vietnamesischen Regierung konkurrieren und umgekehrt.

4. Verbesserung des Zugangs zum vietnamesischen Dienstleistungsmarkt: Das Freihandelsabkommen wird es EU-Unternehmen erleichtern, in Vietnams Post-, Bank-, Versicherungs-, Umwelt- und anderen Dienstleistungssektoren tätig zu werden.

5. Zugang und Schutz für Investitionen: Vietnams Produktionssektoren wie Lebensmittel, Reifen und Baumaterialien werden für EU-Investitionen offen sein. Mit der Vereinbarung wird ein Investor-nationales Gericht zur Beilegung von Streitigkeiten zwischen EU-Investoren und vietnamesischen Behörden und umgekehrt eingerichtet.

6. Förderung einer nachhaltigen Entwicklung: Freihandelsabkommen beinhalten Verpflichtungen zur Umsetzung der Kernstandards der Internationalen Arbeitsorganisation (z. B. zur Freiheit, unabhängigen Gewerkschaften beizutreten, da es in Vietnam derzeit keine solchen Gewerkschaften gibt) und Konventionen der Vereinten Nationen ( beispielsweise zu Fragen der Bekämpfung des Klimawandels und des Schutzes der Artenvielfalt).

Gleichzeitig wird Vietnam das erste Freihandelsabkommen der EU zwischen Entwicklungsländern werden und den Grundstein für den Import- und Exporthandel südostasiatischer Länder legen.


Zeitpunkt der Veröffentlichung: 13. Juli 2020