Die bevorstehende EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) markiert einen großen Wandel in den globalen Handelspraktiken. Die Verordnung zielt darauf ab, die Entwaldung und Waldschädigung zu verringern, indem strenge Anforderungen für Produkte eingeführt werden, die auf den EU-Markt gelangen. Allerdings sind die beiden größten Holzmärkte der Welt weiterhin im Widerspruch zueinander, wobei China und die USA ernsthafte Bedenken äußern.
Mit der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) soll sichergestellt werden, dass auf den EU-Markt gebrachte Produkte keine Entwaldung oder Waldschädigung verursachen. Die Regeln wurden Ende 2023 bekannt gegeben und sollen voraussichtlich am 30. Dezember 2024 für große Betreiber und am 30. Juni 2025 für kleine Betreiber in Kraft treten.
Die EUDR verlangt von Importeuren eine detaillierte Erklärung, dass ihre Produkte diesen Umweltstandards entsprechen.
China hat kürzlich seinen Widerstand gegen die EUDR zum Ausdruck gebracht, hauptsächlich aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Weitergabe von Geolokalisierungsdaten. Die Daten gelten als Sicherheitsrisiko und erschweren die Compliance-Bemühungen chinesischer Exporteure.
Chinas Einwände stimmen mit der Position der USA überein. Kürzlich forderten 27 US-Senatoren die EU auf, die Umsetzung der EUDR zu verzögern, da sie ein „nichttarifäres Handelshemmnis“ darstelle. Sie warnten, dass dadurch der Handel mit Forstprodukten zwischen Europa und den Vereinigten Staaten im Wert von 43,5 Milliarden US-Dollar beeinträchtigt werden könnte.
China spielt eine Schlüsselrolle im Welthandel, insbesondere in der Holzindustrie. Es ist ein wichtiger Lieferant in der EU und bietet eine breite Produktpalette an, darunter Möbel, Sperrholz und Kartons.
Dank der „Belt and Road“-Initiative kontrolliert China mehr als 30 % der globalen Lieferkette für Forstprodukte. Jede Abweichung von den EUDR-Regeln könnte erhebliche Auswirkungen auf diese Lieferketten haben.
Chinas Widerstand gegen die EUDR könnte die globalen Holz-, Papier- und Zellstoffmärkte stören. Diese Störung könnte zu Engpässen und höheren Kosten für Unternehmen führen, die auf diese Materialien angewiesen sind.
Die Folgen eines Rückzugs Chinas aus dem EUDR-Abkommen könnten weitreichend sein. Für die Branche könnte dies Folgendes bedeuten:
Die EUDR stellt einen Wandel hin zu mehr Umweltverantwortung im Welthandel dar. Es bleibt jedoch eine Herausforderung, einen Konsens zwischen wichtigen Akteuren wie den USA und China zu erzielen.
Chinas Widerstand macht deutlich, wie schwierig es ist, einen internationalen Konsens über Umweltvorschriften zu erzielen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Handelsvertreter, Wirtschaftsführer und politische Entscheidungsträger diese Dynamik verstehen.
Wenn solche Probleme auftreten, ist es wichtig, informiert und beteiligt zu bleiben und zu überlegen, wie sich Ihr Unternehmen an diese sich ändernden Vorschriften anpassen kann.
Zeitpunkt der Veröffentlichung: 28. August 2024